So sitzt dein Baby richtig im Autositz
- Katharina Kremmer

- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
So sitzt dein Baby richtig im Autositz – kurz erklärt aus kinderphysiotherapeutischer Sicht
Die Wirbelsäule und die Nackenmuskulatur eines Babys sind noch sehr unreif und brauchen besonderen Schutz. Ein optimal eingestellter Autositz unterstützt diese empfindlichen Strukturen und verhindert Fehlbelastungen – besonders bei Bremsmanövern oder Unfällen.
1. Rückwärtsfahren ist essenziell für Nacken und Wirbelsäule
Die Halswirbelsäule eines Babys ist weich und wird vor allem durch Bänder stabilisiert – Knochen- und Muskelkraft reichen noch nicht aus.
Daher sollten Babys und Kleinkinder so lange wie möglich rückwärtsfahren.
In dieser Position wird der Kopf bei einem Aufprall nach hinten getragen und nicht ruckartig nach vorne gezogen.
2. Der Sitz muss sich der Körpergröße anpassen
Die Wirbelsäule entwickelt sich im ersten Lebensjahr rasant. Ein Sitz, der nicht mehr zur Körperlänge passt, kann:
den Kopf nicht richtig stützen,
die Atemwege ungünstig beeinflussen,
die Beckenposition ungünstig verändern.
Sobald der Kopf über den Rand der Babyschale ragt, braucht dein Baby den nächsten Sitz.
Wichtig auch: immer die Kopfpolster an die tatsächliche Babygröße anpassen. Der Kopf sollte gut mittig im Kopfpolster sein und auf keinen Fall darüber hinaus hängen oder unten drunter sein.
3. Richtige Gurtführung schützt die Halswirbelsäule
Gut eingestellte Gurte verhindern, dass der Oberkörper bei einer Bewegung nach vorne „abklappt“.
Physiotherapeutisch wichtig:
Gurte eng genug, damit der Rücken in Kontakt mit der Sitzschale bleibt.
Bei rückwärtsgerichteten Sitzen: Gurte auf oder leicht unter Schulterhöhe, damit die Schultern nicht nach oben gezogen werden.
4. Keine dicken Jacken – für eine stabile Körperhaltung
Polsternde Kleidung lässt das Baby einsinken und verändert die natürliche Haltung der Wirbelsäule.
Ohne Jacke sitzt dein Baby:
aufrechter im Becken,
stabiler im Brustkorb,
sicherer im Kopf-, Nacken- und Rückenbereich.
5. Optimaler Neigungswinkel für die Atmung und Wirbelsäule
Ein zu steiler Winkel lässt Babys zusammensacken → das erschwert die Atmung und belastet die Halswirbelsäule.
Optimal sind ca. 40–45°, damit:
der Kopf nicht nach vorne fällt,
die Wirbelsäule in einer natürlichen Rundung bleibt,
Nacken und Atemwege frei sind.
6. Kopf- und Beckenkontrolle richtig unterstützen
Neugeborenen-Einsätze sind physiotherapeutisch wertvoll, weil sie:
das Becken zentrieren,
seitliches Abknicken des Kopfes verhindern,
den Rücken gleichmäßig abstützen.



